Heimlauf….Heimlauf? „Was ist ein Heimlauf“?
Laut dem Internationalen Olympischen Komitee ist ein Heimlauf, „diejenige Veranstaltung, bei der Läuferinnen und Läufer i.d.R. zum mithelfen verdonnert werden und – durch gutes Management – letztlich doch in der Lage sind, nachträglich durch schnelles „Heimlaufen“ zeitnah alle nötigen Utensilien zum Ort der sportlichen Aktivität zu bringen und kurzentschlossen einen Lauf in ihrer „Heim“at zu bestreiten“.
An dieser Stelle ist besonders die Rede von zwei sagenumwobenen Leichtathletiklegenden aus dem Junior Team der ersten Stunde. Zwei Spitzensportler, die damals noch (und das muss man sich mal vorstellen) auf einer total schlechten Aschenbahn im Hederauenstadion trainieren mussten ;-). Zwei Hochkaräter, die sympathisch und bodenständig wie eh und je, nach dem Lauf sogar Autogramme gegeben hätten. Die Rede ist von Leonie Belz und Michael Düchting, die spontan wie bei einem Last-Minute-Urlaub die 5-Kilometer-Strecke buchten. Sensationell huldigten sie während der zwei Runden im Wohngebiet Salzkottens ihren treuen Fanscharen, Leonie finishte in 26:13 Minuten, Michael knackte die 26 Minuten-Marke um eine Sekunde. WELTREKORDZEITEN (über 10Km!).
Natürlich hinterlassen solch große Namen im Verein immer besonders viel Motivation beim Nachwuchs. Elena Devereux, die während des Laufes noch nicht so viele Autogrammkarten verteilen musste, konzentrierte sich in ihrem ersten Lauf für die Hochstiftcupserie auf die Strecke und kam bereits nach 25:26 Minuten ins Ziel. Noch schneller überbrückte Yves Eckert (beide Jahrgang 99) mit 22:39 Minuten die Distanz zwischen Start- und Ziellinie. Gemeinsam liefen Trainer Rupert Richards und sein Schützling Owen Ross. Die English Connection harmonierte dabei hervorragend und Rupert bewies auf den letzten Metern, dass auch OWL-Sprintkönig Owen auf der Zielgeraden das Nachsehen haben kann. Der benötigte 22:21 Minuten, Rupert 22:17 Minuten, was Platz 54 und 55 bedeutete. Natürlich darf über die 5 Kilometer auch ein weiterer Engländer nicht fehlen. Hochstiftcup Sieger der Schülerserie 2011, Thomas Day, nutzte seinen ersten Volkslauf in diesem Jahr für ordentliche 18:52 Minuten, womit ein toller 15. Platz herauskam.
Neben dem „Schnupperlauf“ gab es natürlich noch den „Hauptlauf“, doppelt in Länge und Teilnehmerzahl. Hier beeindruckte eine weitere JTvdeSA (Junior-Team-von-der-ersten-Stunde-Athletin) mit einem unerwartet schnellen Lauf. Lisa Pfetsch, die als Doppelagentin für eine hier nicht weiter genannte Bildungseinrichtung einer Nachbarstadt an den Start ging, kam trotz leichter Erkältung in der letzten Woche auf beachtlich 47:28 Minuten, Rang 4 in ihrer Altersklasse.
(Wer nach 7 Kilometern noch so strahlt, ist beim Halbmarathon-Training auf dem besten Weg)
Während Lisa ihre Runden außerhalb des Stadions drehte, standen derweil die wohl fröhlichsten Rennen der Jüngsten auf dem Programm. Viele aus dem Junior Team waren hier beteiligt, sei es als Aktive oder als Helfer/innen. Denn für die Bambinis gab es nach dem Zieleinlauf anstatt des Alkoholfreien Weizenbieres eine buntgestaltete Urkunde und ein jeweils phänomenales kleines Geschenk. Wer sich alles unter den Bambinis tummelte, lässt sich leider schwer sagen. Sicher aber ist, dass Tim, Frida, Fiona, Nadine, Sarah, Max und Julius ihren Laufdurst stillten. Dramatik und wahre Taktikmeisterleistungen gab es im Rennen der Jungs. Tom Henkemeier lief ebenso wie Nils Devereux ganz vorne mit. Der (Ver-)Lauf:
Noch 150m: Tom kämpft sich auf der Gegengeraden auf Platz 2 vor.
Noch 100m: Tom bleibt auch Mitte der letzten Stadionkurve geduldig hinter dem Führenden.
Noch 50m: Die Kurve nähert sich dem Ende. Jetzt setzt er an – kraftvoll, dynamisch – er überholt…aber was macht er da? Zieht innen vorbei, nutzt geschickt die Lücke, schafft genügend Freiraum und triumphiert triumphal über seinen Triumph. Aber noch ist das Rennen nicht komplett gelaufen. Nils gelingt es ebenfalls vor dem Ende der Kurve aus Rang 3 zu kommen…noch 30m, noch 20m, noch 10m….weiß leuchtet das T-Shirt des Jungen, der ihn kurz vor der Ziellinie überholt. Schade für Nils. Immerhin ist der Drittplatzierte mit Laurence Hoßfeld kein Unbekannter (höchstens bei der Namensschreibweise) und darf auch gut und gerne zum erweiterten Kreis der Junior-Team-Familie gezählt werden.
Allen Helferinnen und Helfern des Junior Teams noch einmal einen herzlichen Dank für ein tollen Ablauf des Heimlaufs 🙂
Eine super Seite, ein supergut geschriebener Text.
Danke Philipp für all die tollen Beiträge!
Danke & herzlichen Glückwunsch zur perfekten Kombination von Schnelligkeit, Ausdauer und Taktik! 🙂