Beim mit 2800 Teilnehmern aus 50 Nationen hochkarätig besetzten „Iron Man Austria“ kam Triathletin Karin Schulz (VfB Salzkotten) zu einem weiterem internationalen Erfolg. Nach dem Gewinn des Vizeeuropameistertitels im Duathlon und ihrem WM Sieg auf der Triathlon Long Distanz in Belfort (FRA) bewies die Geseker Ausnahmetriathletin mit einer eindrucksvollen Leistung im östereichischen Klagenfurt erneut ihre internationale Vormachtstellung in ihrer Altersklasse.
Dabei waren die Vorzeichen keineswegs günstig. Buchstäblich in letzter Minute gelang es erst nach fachärztlicher Behandlung in Klagenfurt den entzündeten Ischiasnerv wieder ruhig zu stellen. Der Wettkampftag um 7.00 Uhr begann dann zunächst mit einem Schock. Gleich nach dem Start traf eines der 2800 Beinpaare das Gesicht von Karin Schulz, die dabei nicht nur Badekappe und Schwimmbrille verlor, sondern sich auch noch eine dicke Beule an der Stirn einfing. „Ich hatte komplett meinen Kraulrhythmus verloren und wollte schon aufgeben, doch nach der 1000 m Marke lief es besser“, kommentierte sie dieses Missgeschick. Es sollte erheblich besser laufen denn schon nach 1:14:24 Std. und 3,8 km Schwimmen im Freigewässer startete Karin Schulz mit dem Rennrad auf die 180 km lange Radstrecke. Der selektive 90 km lange Radkurs, der mit 1600 Höhenmetern gespickt über die Kärntener Berge führte, musste zweimal bewältigt werden.
Hier stellte die in Geseke wohnende Triathletin ihre tolle Form mit einer Endzeit von 6:09 Std. unter Beweis, was einem Schnitt von knapp 30 km entsprach. Vor dem abschließenden Marathonlauf über 42,195 km schien jetzt schon die Entscheidung gefallen zu sein, als Schulz mit einem Vorsprung von 37 Minuten vor ihrer nächsten Konkurrentin, der Britin Janet Watson, auf die Laufstrecke ging. Doch die aus Cornwall stammende laufstarke Konkurrentin machte es noch einmal spannend und verkürzte ihren Rückstand auf nur noch 11 Minuten. Dieses Alarmzeichen blieb nicht unerhört denn Schulz konterte noch einmal mit einer tollen Schlussrunde. Am Ende blieben die Uhren für Karin Schulz (VfB Salzkotten) bei 12:31:38 Std. stehen während Janet Watson (GBR) sich mit 12:51:24 Std. deutlich geschlagen geben musste.
Während Ehemann Ulrich Schulz die Wettkampfbetreuung vor Ort vornahm, saß Ernst Köchling, der die Trainingsvorbereitungen für diese Saison übernommen hatte zu Hause vor dem Liveticker. „Ich hatte keine Zweifel dass Karin auch auf der Ironman Distanz Erfolg haben wird. Sie hatte fantastisch trainiert und jetzt in Klagenfurt nachhaltig unter Beweis gestellt, dass sie die zur Zeit wohl weltbeste Triathletin ihrer Altersklasse ist“, zog auch er ein überaus positives Fazit der bislang wohl besten Saison seines Schützlings. Mit ihrem Sieg beim Ironman Austria hatte sich die Weltmeisterin auf der Longdistanz auch gleichzeitig das begehrte Ticket für die IronMan Weltmeisterschaft auf Hawaii erworben. Doch hier winkt die jetzt 60jährige Weltklassetriathletin ab. „Für diese Jahr war es erst mal genug, Hawaii kann ich später immer noch machen“.
Neben Karin Schulz waren auch noch mit Dr. Ulf Schladebach und Marco Ritzmann weitere Athleten des VfB Salzkotten am Start, die ihren Ironman jeweils in 13:18:48 Std. beendeten. Der vierte Vertreter der Sälzer Triathleten , Phillip Grün , sorgte mit einer Zeit von 12:07:00 Std. in seinem ersten Ironman für eine überraschung.